Teil 2: Alles eine Frage der Haltung
Viele von uns verbringen einen Großteil ihrer Arbeitszeit am Schreibtisch. Wäre es da nicht wünschenswert, wenn die Haltung gleichzeitig gemütlich und gesund wäre? Ergonomische Möbel haben eine steile Entwicklung hinter sich, sodass sie mittlerweile sogar bezahlbar und gut aussehend sein können. Nachdem wir letztes Mal die psychologischen Voraussetzungen für gesundes Arbeiten vorgestellt haben, gibt es diesmal einige erste Anregungen für eure physische Arbeitsplatzeinrichtung und -nutzung.
Ergonomie im Alltag
Die Möglichkeiten sind unzählig: von ergonomischen Stühlen zu höhenverstellbaren Schreibtischen. Fakt ist, dass unser Körper nicht dafür gemacht ist, lange zu sitzen. Deshalb empfehlen Fachleute höhenverstellbare Schreibtische, um die Position immer mal wieder zu verändern. Idealerweise sogar mit Laufband unter dem Tisch, um die nötige Bewegung zu bekommen. Wer sich keinen neuen Schreibtisch anschaffen will, kann sich auch mit einer Stehschreibtischerhöhung aushelfen. Das sind mobile Tische, die auf den Schreibtisch gestellt werden und Platz für Laptop, Monitor und Maus bieten. Wer mit mehr als einem Monitor arbeitet, stößt hier jedoch schnell an seine Grenzen. In diesem Fall sollte besonders auf den richtigen Schreibtischstuhl geachtet werden.
Es gibt diverse ergonomische Stühle mit beweglichen Sitzflächen zur Aktivierung der Beckenbodenmuskulatur, Stühle mit verschiedenen Beinlehnen, um auch im Schneidersitz zu arbeiten oder etwa Sattelstühle, die ein wenig an den Wilden Westen erinnern. Ohne Rückenlehne sitzen wir oft automatisch aufrechter und damit gesünder. Um hier die richtige Ausstattung zu finden, hilft meistens ein Besuch im Fachhandel.
Sich (Ver-)halten
Wer nicht direkt tief in die Tasche greifen will, kann auch mit Verhaltensanpassungen arbeiten. Unsere Augen sind tatsächlich ähnlich dehnbar wie andere Muskeln. Dadurch, dass wir sie am Computer oft starr auf einem kleinen Rahmen halten, verkürzen sich unsere Augen und wir benötigen bald eine Brille. Im Alltag kann man sich selbst etwas Gutes tun, in dem man ganz bewusst die Augen-Beweglichkeit voll ausnutzt. Statt den Kopf nach links zu drehen, um die Augen nicht zu bewegen, können wir den Kopf sogar etwas nach rechts drehen und mit den Augen so weit wie möglich auf der linken Seite versuchen zu lesen (oder natürlich andersherum). Auch oben und unten haben wir deutlich mehr Spielraum, als wir meistens nutzten. Auf diese Weise tun wir Augen und Nacken einen Gefallen.
Auch der Schulter-Brust-Bereich sollte regelmäßig trainiert werden. Wir kennen alle die Bilder der Evolution: Vom Affen zum Menschen zum Computer-Rundrücken. Es gibt mittlerweile einige Apps, die immer wieder Signaltöne spielen, um uns daran zu erinnern tief ein- und auszuatmen und dabei die Brust nach vorne zu strecken. Aufrecht sitzen wird ohne Training recht schnell anstrengend. Haltet durch! Zum einen trainiert man seinen Rücken, sodass es auf Dauer leichter wird. Zum anderen kann man gezielt Übungen machen, um den Rücken zu stärken und durchzustrecken.
Neben vielen YouTube-Videos, die eine Schreibtisch-Stretch-Routine vorstellen, empfehlen Fachleute einmal die Stunde fünf Minuten bewegte Pause zu machen. Das kurbelt die Kreativität an und hilft dem Körper dabei, sich schneller zu erholen. Man könnte fast von einem Kombi-Trick für Körper und Geist sprechen. Bei FLAVIA bieten wir diese Möglichkeit mit eigenen Videos. Oft ist eine gesunde Routine leichter, wenn es eine soziale Verpflichtung gibt. Schnappt euch also eure liebsten Kollegen oder Homeoffice-Partner und macht ein kurzes Video mit, damit der Körper wieder wach wird.