Alle Jahre wieder

Jahreswechsel heißt bei vielen auch Jobwechsel. Über Weihnachten hat man Zeit in sich zu gehen, das Jahr Revue passieren zu lassen und stellt fest, wenn nicht ohnehin geplant, dass man eventuell etwas ändern sollte. Es gibt aus unserer Erfahrung verschiedene Wechseltypen, bessere und schlechtere Zeitpunkte für einen Wechsel und Indikatoren für einen guten oder schlechten Job, die vielleicht auch dir helfen.

Wechselmotivation

Gute Neujahrsvorsätze sind ein wohl bekannter, viel verhasster und dennoch alljährlich präsenter Brauch. Zwar denken die meisten (knapp 50 %) mehrere Monate über einen Jobwechsel nach[1], aber der Auslöser ist häufig der 31.12. eines jeden Jahres. Viele Bräuche, vor allem aus dem Heidnischen, die in Deutschland noch mehr oder minder gelebt werden, drehen sich um Neubeginn, Veränderung und Wechsel. Bei FLAVIA haben wir verschieden Auslebungen dieser Traditionen mitbekommen.

Die Wiederholungstäter

Eine klassische Gruppe ist die Art von Entwicklern, die noch immer denkt, man muss einmal im Jahr den Job wechseln, um aktuell zu bleiben. Sie planen ohnehin nicht viel länger, als ein Jahr in einer Firma zu bleiben. Vollkommen legitim, aber nicht immer ganz zutreffend. Wenn man im Projektgeschäft unterwegs ist oder in einer Firma, die einfach technisch auf dem neusten Stand bleibt, ist das eigene Profil auch mit längerer Firmenzugehörigkeit gut gesichert. Loyalität ist mittlerweile gerade bei Entwicklern ein oftmals knapperes Gut als technische Aktualität. An dieser Stelle ein großes DANKE an all die Kollegen und Kolleginnen, die schon lange dabei sind. Auf euch kann man sich immer verlassen!

Die Frustrierten

Manche wechseln gerade zum Jahresende, weil sie bei ihrer Bilanz festgestellt haben, nicht glücklich zu sein. Hier kann man zwei Trends beobachten. Die einen sehen den Job als die einfachste Wechselmöglichkeit, um ihrer allgemeinen Frustration zu begegnen. Hier wird mit dem Jobwechsel (manchmal spontan) versucht eine neue Ressource aufzubauen, um es im nächsten Jahr im Allgemeinen besser zu haben. Die anderen sind ganz konkret mit ihrem Job nicht zufrieden. Sie wechseln ebenfalls mit der Intention sich zu verbessern, allerdings in bestimmten Dimensionen. Während erstere sowohl mit einem verbesserten Gehalt als auch neuen Herausforderungen ihrem Frust begegnen, suchen letztere oft nach bestimmten Merkmalen in einem neuen Job.

Die Neugierigen

Besonders beliebt sind diejenigen, die festgestellt haben, dass sie noch mehr lernen, einfach mal was anderes sehen wollen oder allgemein Lust haben auf Veränderung. Ihre Motivation kommt nicht aus der negativen Haltung des Unglücklich-Seins, sondern aus einem Überhang an mentaler Kapazität. Sie wechseln meistens nicht aus einer Laune heraus, sondern wägen die Angebote gut ab.

Natürlich gibt es noch viele andere gute Gründe für Veränderung, wie der Umzug, eine abgeschlossene Ausbildung, der Wunsch nach einfach mehr Gehalt oder eine Umstrukturierung der Firma.

Der ideale Zeitpunkt

Für uns im HR ist Neujahr quasi das beste Weihnachtsgeschenk. Niemals sonst antworten so viele auf unsere Nachrichten oder bewerben sich selbstständig. Das hat für Entwickler den Nachteil, dass in Firmen mit offenen Stellen mehr Konkurrenz herrscht. Da wir bei uns keine offenen Stellen haben, sondern immer Leute suchen, die zu uns passen, hält sich dies jedoch eher in Grenzen. Wir haben trotzdem beim Fachgespräch oder Onboarding manchmal einen Engpass mit zu wenig Paten. Eine zweite Hauptsaison ist übrigens noch mal nach den Sommerferien im August/September. Wer sich auf eine Stelle im Konzern bewerben will, hat deshalb laut diversen Blogeinträgen von anderen Personalern, in der „Nebensaison“ wie von März bis Juli oder Oktober bis November bessere Chancen.

Gute Indikatoren

Es ist bald wieder Hochsaison, und wir freuen uns auf verschiedene Bewerber. Diese achten auf ganz verschiedene Dinge, je nach Vorerfahrung und Motivation. Unter unseren Kollegen ist einer der wichtigsten Anforderungen ein Job, der einem Weiterbildung und Herausforderung ermöglicht. Wie erwähnt, muss man heutzutage nicht mehr jedes Jahr den Job wechseln. Vorausgesetzt man hat, *Schleichwerbung* einen so diversen Arbeitgeber, wie wir es sind.

Ein Jobwechsel sollte natürlich mehr als nur ein höheres Gehalt bringen. Studien zufolge sind lediglich 10 % unserer Glücklichkeit auf äußere Faktoren wie Einkommen zurückzuführen. Viel wichtiger sind unter anderem Faktoren wie Genusserfahrungen an der Arbeit oder auch überraschenderweise etwa „Flow Zustände“. Also jene Momente, in denen man tief in einer Tätigkeit versunken ist, wir unseren Sinn für Zeit verlieren und ganz im Hier und Jetzt arbeiten. Wer mehr dazu lesen möchte, dem können wir nur herzlichst das Buch „The how of Happiness“ von Dr. Sonja Lyubomirsky empfehlen. Sie hat sich durch unzählige Studien zum Thema gewühlt und wissenschaftliche Erkenntnisse in einem sehr unterhaltsamen Buch zusammengetragen.

Wer sich also überlegt, einen neuen Job zu suchen, kann damit anfangen zu reflektieren, woher der Wunsch kommt. Das hilft nicht nur den Kandidaten, sich für ein Angebot zu entscheiden. Es hilft auch uns Personalern zu verstehen, ob jemand zu uns passt oder nicht. Wir kennen (im Idealfall, bei FLAVIA ganz sicher) die Firma von innen, mit all ihren Vor- und Nachteilen. Wenn wir merken, jemand sucht etwas anderes, können wir das aktiv kommunizieren. Denn am Ende kostet es uns beide, falls es doch nicht passt.

Hat man hingegen ein Match auf beiden Seiten gefunden, gibt es an Silvester gleich doppelt Grund zu feiern. Wir freuen uns jetzt schon auf die vielen neuen glücklichen Menschen, Flow-Zustände, Kicker-Gegnerinnen und Grill-Chefs.

Auf ein gutes Jahr 2023!


[1] Softgarden e-recruiting GmbH. (6. Oktober, 2022). Wie lange haben Sie darüber nachgedacht, sich einen neuen Job zu suchen? (nach Schulabschluss und Berufserfahrung) [Graph]. In Statista. Zugriff am 19. Dezember 2022, von https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1339518/umfrage/dauer-des-entschlusses-fuer-einen-jobwechsel/

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