- Teil 1: Grundlagen
- Teil 2: Messwerte
- Teil 3: Status während des Ladevorganges
- Teil 4: Das große Ganze
Der Status des Ladepunktes und der Status der Ladevorgangs reflektieren die reale Welt. Beginnen wir daher in der Perspektive eines Anwenders, der sein Fahrzeug laden will:
1. Suche und Auswahl des Ladepunkts
Vor dem Ladevorgang steht die Suche und Auswahl eines Ladepunkts. Der Anwender kann einen (halb-)öffentlichen Ladepunkt ohne Hilfsmittel selbst suchen und finden. Oft wird dafür jedoch eine App oder das Navigationsgerät des Fahrzeugs genutzt. Dabei identifiziert die Software häufig den Anwender und kennt so den im Nutzer-Profil voreingestellten Ladebedarf (Stecker-Typ, Einspeiseakzeptanz Fahrzeug, …):
Während der Auswahl des Ladepunktes gilt der Ladevorgang als noch nicht gestartet.
2. Unmittelbar Buchen oder Einreihen in Warteschlange
Es folgt die Phase der Buchung. Ist der Ladepunkt frei, wird er unmittelbar gebucht. Ist der Ladepunkt noch belegt, kann die Buchung mittels einer virtuellen Warteschlange erfolgen:
3. Reservierung des Ladepunkts
Üblicherweise folgt auf das Buchen nicht direkt die Stromübertragung, selbst wenn der Nutzer an Position 1 der Warteschlange steht. Vorher muss mindestens der Stecker eingesteckt werden – und oft muss ein Bezahlvorgang abgeschlossen werden.
Daher muss der Ladepunkt kurzzeitig exklusiv für diesen Nutzer reserviert werden, damit kein anderer Nutzer den Ladepunkt „wegschnappt“:
Das Open Charge Point Protocol (OCPP) sieht hierfür das Feature Profile „Reservation“ vor. Dieses Feature wird aber nicht von jeder Hardware implementiert. Bei uns wird daher die Reservierung zusätzlich auch von Gridware überwacht.
Außerdem wird jetzt ein Ladevorgang in Gridware angelegt mit dem Status:
reserviert
Bricht der Nutzer den Vorgang ab ohne den Ladevorgang zu starten, geht der Status des Ladevorgangs auf
verworfen
Hat der Nutzer hingegen alle Voraussetzungen erfüllt, initiiert Gridware den Ladevorgang bei der Ladestation, daraufhin geht der Status des Ladevorgangs auf:
angefragt bei Hardware
Sollte diese auch nichts dagegen haben, wird sie Strom freigeben und das Backend darüber informieren. Aus Sicht des Nutzers beginnt jetzt der Ladevorgang.
4. Das Laden des Fahrzeugs
Der Ladevorgang wird häufig auch als „Lade-Sitzung“ oder „Charging Session“ bezeichnet. An den Anwenders fließen Informationen über den Stromfluss, seine einzige Handlungsoption ist das Abbrechen:
Der Status des Ladevorganges wechselt in Gridware jetzt auf
laufend
Auch der Ladepunkt wird als „in Benutzung“ gekennzeichnet:
Sobald kein Strom mehr fließt, erfolgt der nächste Statuswechsel am Ladevorgang
laufend ohne Energiebedarf
…und analog markiert Gridware den Ladepunkt als „Laufend aber untätig“:
Möchte Gridware den Ladevorgang beenden, z.B. auf Wunsch des App-Nutzers, muss das bei der Hardware angefragt werden:
Beendigung beauftragt bei Hardware
5. Abgeschlossener Ladevorgang
Wird der Ladevorgang schließlich – egal auf welche Weise – beendet, gibt es diese beiden Zustände:
Abgeschlossen (regulär)
Abgeschlossen (mit Fehlern)
Sonderfall: Unvollständiger Ladevorgang
Aber Achtung: Bisweilen sendet eine Ladestation eine Status-Meldung (OCPP statusNotification) „verfügbar“, obwohl für den betreffenden Ladevorgang noch kein entsprechender Terminierungs-Befehl (OCPP stopTransaction) eingegangen ist. Gridware setzt in solchen Fällen den Status des Ladevorgangs auf
Unvollständig
In diesem Zustand, der einen Grund zum Handeln darstellt, bleibt der Ladevorgang solange, bis die Ladestation die Daten zur regulären Beendigung (i.W. den finalen Zählerstand) beim Backend eingereicht hat. Vorher kann für den Ladevorgang auch kein Beleg erstellt werden.
Der Ladepunkt hingegen ist ganz normal verfügbar und kann weiter benutzt werden:
Da das Open Charge Point Protocol (OCPP) auch keine Vorschriften über die Reihenfolge von Status- und StopTx-Notification macht, ist dieses Vorgehen nicht ungewöhnlich.
Wie geht es weiter?
Wie aus den Teilen 1-3 ein großes Ganzes wird, lesen Sie in Teil 4….